Was ist das?
Die Parvovirose, ist eine Infektionskrankheit des Hundes, die durch Viren hervorgerufen wird. Sie kommt weltweit vor und zeigt sich in erster Linie durch blutig-wässrigen Durchfall, Erbrechen und Fieber.
Wer ist betroffen?
Am empfänglichsten für die Erkrankung sind Welpen im Alter von 2 bis 16 Wochen und alte Hunde.
Wie steckt sich mein Hund an?
Infizierte Hunde scheiden mit dem Kot große Mengen hochinfektiösen Erregermaterials aus, möglicherweise auch mit Erbrochenem und Speichel. Da die Parvoviren sehr stabil sind, können sie bei Raumtemperatur überleben und bleiben außerhalb des Körpers bis zu sechs Monate ansteckend. Der Erreger wird mittels Beschnuppern oder Belecken kontaminierter Oberflächen von einem neuen Hund aufgenommen.
Als Überträger kommen gleichfalls mit dem erkrankten Tier in Berührung gekommene Menschen in Frage (Hundebesitzer, Händler, Tierärzte, über Schuhwerk verschlepptes
Virusmaterial).
Erste Krankheitsanzeichen werden nach 2-10 Tagen beobachtet.
Wie äußert sich die Erkrankung?
Die Erkrankung kündigt sich mit dem Auftreten von Fieber (39,5−41,5 °C), verminderter Futteraufnahme und Teilnahms-losigkeit an. Entsprechend den befallenen Organsystemen dominieren etwa 6–12 Stunden nach den ersten Anzeichen vor allem Symptome des Magen-Darm-Traktes und des Abwehrsystems. Neben starkem, oftmals blutigem Durchfall kommt es zu einer starken Abnahme der weißen Blutkörperchen und damit zu einer Abwehrschwäche des erkrankten Tieres.
Durch den starken Durchfall und das Erbrechen trocknen die betroffenen Hunde sehr schnell aus.
Bei schweren Verlaufsformen tritt innerhalb von 24 bis 48 Stunden der Tod ein. Drei bis zwölf Wochen alte Hunde sterben häufig an der Infektion, ohne dass es vorher zur Ausprägung klinischer
Symptome gekommen ist. Hier kommt es infolge des Befalls des Herzmuskels zum akuten Versagen der Herz-Kreislauf-Funktion.
Wie lässt sich die Parvovirose diagnostizieren?
Die einfachste Möglichkeit ist ein Schnelltest zum Nachweis von Parvoviren im Kot.
Wie wird behandelt?
Eine Behandlung erkrankter Tiere ist zunächst auf die Stabilisierung des Patienten ausgerichtet.
Zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes sind Infusionen nötig. Um bakterielle Sekundärinfektionen zu vermeiden, bedarf es der Verabreichung von Antibiotika.
Das Virus selbst kann durch die Gaben von Interferon oder Serum-Antikörpern bekämpft werden.
Ein wesentlicher Aspekt der Krankheit ist die Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen, um die Weiterverbreitung des Erregers zu verhindern.
Wie sind die Aussichten?
In schweren Fällen versterben die Hunde oft innerhalb der ersten ein bis zwei Tage durch die schweren Flüssigkeitsverluste. Insbesondere junge und ungeimpfte Welpen. Ein wesentliches diagnostisches und prognostisches Kriterium ist die Anzahl der Leukozyten, die bei typischen Verläufen auf Werte um 500 bis 3000 pro Mikroliter absinken (Leukopenie). Je niedriger dieser Wert ist, umso schlechter ist die Prognose. Nach den ersten fünf Tagen verbessern sich die Heilungschancen erheblich. Die Beschwerden bleiben in der Regel etwa ein bis drei Wochen bestehen.
In leichteren Krankheitsfällen überleben etwa 90 Prozent der Hunde, wenn die Parvovirose rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Welchen Schutz gibt es?
Gegen die Parvovirose beim Hund gibt es einen Impfstoff, der für alle Hunde empfohlen wird. Welpen sind innerhalb der ersten Lebenswochen noch durch die Antikörper der Mutter geschützt, wenn diese ausreichend geimpft ist. In dieser Zeit ist eine Impfung der Welpen nicht möglich. Im Laufe der Zeit nimmt die Konzentration der mütterlichen Antikörper bei den Hundewelpen ab und schützt daher nicht mehr vor einer Infektion.
In der Regel werden die Welpen in der 8. Lebenswoche, der 12. Lebenswoche und erneut in der 16. Woche gegen die Parvovirose geimpft. Eine weitere Impfung sollte für die ausreichende
Grundimmunisierung nach einem Jahr erfolgen. Bei erwachsenen Hunden ist es ratsam, die Impfung gegen Parvovirose im Abstand von bis zu drei Jahren immer wieder aufzufrischen.
So bitte nicht!
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