Ist Schokolade wirklich giftig für Tiere?
Warum?
Die Kakaobohne enthält das Alkaloid Theobromin, welches für die Vergiftungserscheinungen verantwortlich ist. Es wird im Darm resorbiert und gelangt über das Blut zur Leber. Letztlich sorgt es für eine vermehrte Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung des Blutdrucks, zu beschleunigtem Puls, verengten Blutgefäßen und einer verminderten Reizschwelle der Nerven im Gehirn.
Die Dosis macht das Gift!
Je höher der Kakaoanteil einer Schokolade - sprich je dunkler sie ist -, desto höher der enthaltene Anteil an Theobromin.
Welche Symptome sind zu erwarten?
Die ersten Symptome der Theobrominvergiftung treten meist innerhalb von zwei bis vier Stunden auf. In leichten Fällen zeigen die Tiere vermehrtem Durst, Durchfall und Erbrechen.
Schwere Vergiftungen führen zu Unruhe, Zittern, Krampfanfällen, Hyperthermie (gefährliche Erhöhung der Körpertemperatur), Herzrhythmusstörungen und unbehandelt auch zum Tod.
Wann besteht Handlungsbedarf?
Wie viel Theobromin zu einer Schokoladenvergiftung führt, ist wissenschaftlich nicht genau nachgewiesen. In der Literatur schwanken die Angaben zwischen 100 und 500 Milligramm pro
Kilogramm Körpergewicht.
Eine gute Hilfe ist die App ChocTox, die ich jedem Hundehalter nur wärmstens ans Herz legen kann. Dort kann man anhand der aufgenommenen Schokoladenmenge, der -art und des Körpergewichtes ermitteln, ob eine Gefahr besteht.
Was kann man tun, wenn tatsächlich zu viel Schokolade gefressen wurde?
Hat man ermittelt, dass die Schokoladenmenge tatsächlich gefährlich groß war, so ist es erforderlich, dringend den Kontakt zur Praxis herzustellen. Innerhalb von zwei Stunden nach der Aufnahme, haben wir die Möglichkeit per Injektion eines Medikaments, ein Erbrechen auszulösen
und somit den größten Teil der Schokolade wieder ans Tageslicht zu befördern. Ist bereits eine gewisse Menge Theobromin in den Darm des Tieres gelangt, kann zusätzlich Aktivkohle eingegeben werden, welche die Giftstoffe bindet und zur schnelleren Ausscheidung der Schokolade mit dem Kot führt. Sind bereits schwere Vergiftungssymptome aufgetreten, so ist eine intensivmedizinische Behandlung angezeigt.
Wie vermeide ich eine Schokoladenvergiftung?
Dass Schokolade natürlich als Leckerchen für Hunde ungeeignet ist, versteht sich eigentlich von selbst. Bewahren Sie Schokolade außer Reichweite Ihres Hundes bzw. Ihrer Katze auf und lassen Sie sie nicht unbeaufsichtigt liegen. Gerade an Weihnachten und Ostern muss der sog. "bunte Teller" in einem Haushalt mit tierischen Mitbewohnern sicher aufbewahrt werden. Denn sonst heißt es für uns wirklich:
"Alle Jahre wieder...."
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