Was man wissen sollte!
- Rattengift wirkt zeitverzögert, i.d.R. erst nach 48-72 Stunden
- die verwendeten Wirkstoffe sind Derivate des Cumarin
- Cumarin ist auch der Wirkstoff von "Blutverdünnern" in der Humanmedizin (z.B. Marcumar)
- die Hauptwirkung von Rattengift liegt in der massiven Störung der Blutgerinnung
- Cumarin verdrängt Vitamin-K bei der Herstellung wichtiger Gerinnungsfaktoren in der Leber
- nachdem die noch vorhandenen Gerinnungsfaktoren verbraucht sind (nach 48-72 Std.), können keine neuen Faktoren mehr gebildet werden
- es kommt zu inneren Blutungen und zur Fragilität der Gefäßwände
- die Wirkung kann bis zu 6 Wochen anhalten
-
Rattengift kann im Prinzip mit jeder
beliebigen Farbe eingefärbt sein
Symptome
- die Vergiftungssymptome können sehr vielfältig sein, da die Blutungen grundsätzlich jedes Organsystem betreffen können
- Zeichen einer Blutarmut sind:
- Apathie
- blasse Schleimhäute
- erschwerte Atmung insbesondere bei Anstrengung
- erhöhter Puls
Notfallmaßnahmen
- schnellstmöglich Kontakt zur Praxis herstellen
- am besten Probe des Giftes/Giftköders mitbringen
Behandlung
- Vitamin K
- je nach Schweregrad Bluttransfusion und weitere intensivmedizinische Betreuung
Der Hund hat Rattengift gefressen - was nun?
- je früher die Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, desto besser
- liegt die Aufnahme erst kurz zurück, so kann mittels eines Medikamentes ein Erbrechen ausgelöst werden
- idealerweise wird noch nicht resorbiertes Gift so eliminiert
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Uli (Dienstag, 02 Juni 2015 09:57)
Cumarin ist auch in Waldmeisterplanzen. Besonders viel wenn sie blühen.